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Hoffnungsbrief Nr. 44

Eingang: 28.01.2021, Veröffentlicht: 28.01.2021

Hoffnungsbrief Nr. 44
Liebe Gemeinde,

als heutiges Hoffnungswort habe ich aus dem Apokryphen-Buch Jesus Sirach Kap. 17, Vers 20b entdeckt: Die da müde werden, tröstet er, dass sie nicht verzagen. Die Apokryphen sind Bücher, die einen Anhang zum Alten Testament bilden. Sie sind der Heiligen Schrift nicht gleichgehalten, aber - wie Martin Luther bemerkt - “nützlich und gut zu lesen”. Gerade in dieser Zeit sehr nützlich!

Sind wir nicht alle müde, uns mit immer neuen Masken- und Abstandsregeln zu befassen? Möchten wir nicht am liebsten den Kopf in den Sand stecken? Ich bin es auch leid, davon zu hören und sich auch noch daran halten zu müssen. Aber es hilft nichts. Die Realität ist da und wir müssen alle vorsichtig sein.

“Ich bin es müde, neben meinem Beruf im Home-Office jetzt auch meine Kinder zu unterrichten!” Wie viel Erschöpfung spricht aus den Worten einer Mutter. Und die jungen Leute? Sie werden einsam wie die “Alten”, weil so viele Treffen und Aktivitäten gerade nicht erlaubt und schlicht unmöglich sind. So wird noch mehr am Smartphone herumgedaddelt als sonst. Auch dessen kann man müde werden. Manche werden sogar ihres Lebens müde während dieser Krisenzeit. Wohin nur mit aller Lebensfreude, Sehnsucht und Energie? Ein gutes Buch hilft oft Wunder, kann zeitweise ersetzen was wir jetzt nicht haben.

Jesus Sirach, auch mir bisher kaum bekannt, ein Verfasser wenige Generationen vor dem so bekannten Jesus von Nazareth, schrieb ein Buch mit allerlei Lebensweisheiten, z. B. für den rechten Umgang mit jungen Mädchen... Recht unterhaltsam und stellenweise sehr lustig zu lesen. Darin fand ich dieses Wort, das selbst einen tristen Alltag erhellen kann. Wo man ansonsten am liebsten in den Winterschlaf fallen würde, kommt eine unerwartete Erquickung um die Ecke: Die da müde werden, tröstet er, dass sie nicht verzagen. - Wenn ich auch müde bin oder es leid bin mich mit etwas zu befassen, so bin ich damit nicht allein, sondern vielen geht es so. Ein Telefonat oder ein gutes Buch, ein gutes Gespräch, auf Abstand, aber die Ohren gespitzt und meine Worte gut abgewogen... das hilft mir oft auf in dieser Zeit. Ja, ich kann trösten und werde getröstet. Gott ist mein Tröster. Befassen Sie sich ja nicht nur mit sich selbst, der eigenen Tristesse, den entgangenen Möglichkeiten, sondern ergreifen Sie die Gelegenheiten sich auszutauschen, sich täglich eine kleine Freude zu bereiten. Mir hilft das öfter über diese Zeit hinweg und ich denke, da bin ich nicht allein...

Ihr Pastor Cornelius Meisiek
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