Hoffnungsbrief Nr. 19
Eingang: 30.07.2020, Veröffentlicht: 30.07.2020
Liebe Gemeinde,
vergangenen Sonntag, da wollten wir unseren traditionellen Freiluftgottesdienst "Am Milchbrink" in Capellenhagen feiern. Doch das Wetter machte uns einen Strich durch unsere Planung. Denn morgens als ich aus dem Fenster schaute, war Regenschirmwetter. Es regnete in Strömen. Deshalb entschieden wir uns den Gottesdienst in der Kapelle zu feiern. Und das war auch gut so. Während des Gottesdienstes schien dann wieder die Sonne. Kurz nach dem Gottesdienst regnete es plötzlich wieder. Auf dem Weg zurück kam mir einer meiner Lieblingsverse aus dem 91. Psalm in den Sinn: “Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott auf den ich traue.”
Wer unter einem Schirm geht, der hat gut Lachen — Und das nicht nur bei Regen, sondern auch, wenn die Sonne heiß brennt. Ich denke da an die Verabschiedung von Pastor Podszus und den Schulabschlussgottesdienst der 4. Klassen am Humboldtsee. Die Sonne brannte heiß vom Himmel herab. Wie sehr hat man sich an diesen Tagen nach einem schattenspendenden Sonnenschirm gesehnt.
Wer unter einem Schirm geht, ist geschützt und geborgen. Das können wir auch auf unser Leben und unseren Alltag übertragen. Sicher kennen wir alle Situationen und Erfahrungen, die unser Leben belasten und beschweren. Wie gut ist es dann sich zu erinnern, dass es Menschen gibt, die in schweren Zeiten helfen und uns zur Seite stehen und dass Gott versprochen hat, gerade in solchen Momenten an unserer Seite zu sein. Damit wird, das wissen wir, längst nicht alles plötzlich gut. Doch mit Beistand, sozusagen beschirmt und beschützt, lässt sich manches besser ertragen. Neuer Mut und Kräfte können wachsen. Niederschläge und Hitze im Alltag belasten etwas weniger. Wir alle brauchen das Gefühl beschirmt, geschützt und getragen zu sein. Und es ist uns zugesagt. Von Menschen, die sich um uns kümmern und von Gott, der versprochen hat bei uns zu sein. Jede Nacht und jeden Tag, was auch geschieht. Wenn wir darauf vertrauen können, dann können wir einstimmen in die Worte des Psalm-beters: “Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue."
Bleiben sie behütet.
Ihre Lektorin
Petra Woscholski
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