Freiluftgottesdienst am Humboldtsee mit der Verabschiedung von Pastor Podszus
Eingang: 24.05.2020, Veröffentlicht: 24.05.2020
Heute war ein besonderer Tag, der früh seine Dynamik entfaltete. Morgens um 10 Uhr wurden 120 Stühle in 1,5m Abstand aufgestellt und später wurden auch die 80 in Reserver gehaltenen Stühle benötigt. Über 200 Besucher kamen zum Himmelfahrtsgottesdienst am Humboldtsee.
In Coronazeiten wurden am Eingang zum Platz alle Gäste begrüßt, in Listen erfasst, die Abstandsregeln erläutert und Hände desinfiziert. Die Listen werden nach vier Wochen vernichtet.
Bei strahlend blauem Himmel begann der Gottesdienst kurz nach 14 Uhr.
Ein besonderer Anlass war natürlich die Entpflichtung von Pastor Podszus durch Superintendentin Katharina Henking, die ihn damit in den Ruhestand verabschiedete.
Pastor Podszus freute sich, dass er seine Kinder und Enkel, Freunde, seine Vikare, Pastoren, Superintendentin Henking und Mitglieder der Kirchengemeinden begrüßen konnte.
Eingangs dankte er den Campingparkbetreiber Herrn Patt, dass wir wieder hier zu Gast sein durften.
Da das Singen auch bei Freiluftgottesdiensten nicht angesagt war, übernahmen Gudrun Bosman und Pastor Podszus als Solisten den Gesangspart. Petr Chrastina und Gudrun Bosman begleiteten am elektronischen Piano und ein Mitglied aus Pastor Podszus Posaunenchor begleitete auf der Trompete.
Alle Besucher erhielten Liedzettel, um die Liedtexte verfolgen zu können.
Pastor Podszus letzte Predigt handelte von der "Einheit in der Unterschiedlichkeit". Damit war die Einheit im Geiste und keine organisatorische Einheit gemeint. Er berichtete, dass er in Engelbostel zwischen den Stühlen saß, aber Grenzen führen oft zu fruchtbaren Erkenntnissen. Seine Station in Osnabrück hat gezeigt, dass man nicht immer den Master anstreben soll. Dann kam er zum Praktikum ins Leinebergland.
Er sei dankbar, dass ihm die Kirche einen großen Gestaltungsspielraum lies und er immer Freiräume hatte um seine Ideen und Vorstellungen zu verwirklichen. Er berichtet, dass er in seinem Ruhestand u.a. pilgern möchte.
Seine Predigt endete mit einer kleinen Geschichte: (Verfasser Unbekannt)
Dem Pfarrer einer Stadt im Süddeutschen fiel ein alter, bescheiden wirkender Mann auf, der jeden Mittag die Kirche betrat und sie kurz darauf wieder verließ.
So wollte er eines Tages von dem Alten wissen, was er denn in der Kirche tue.
Der antwortete: “Ich gehe hinein, um zu beten.”
Als der Pfarrer verwundert meinte, er verweile nie lange genug in der Kirche, um wirklich beten zu können, meinte der Besucher:
“Ich kann kein langes Gebet sprechen, aber ich komme jeden Tag um zwölf und sage: ,Jesus, hier ist Johannes’. Dann warte ich eine Minute, und er hört mich.”
Einige Zeit später musste Johannes ins Krankenhaus.
Ärzte und Schwestern stellten bald fest, dass er auf die anderen Patienten einen heilsamen Einfluss hatte.
Die Nörgler nörgelten weniger, und die Traurigen konnten auch mal Lachen.
“Johannes”, bemerkte die Stationsschwester irgendwann zu ihm, “die Männer sagen, du hast diese Veränderung bewirkt. Immer bist du gelassen, fast heiter.” “Schwester”, meinte Johannes, “dafür kann ich nichts. Das kommt durch meinen Besucher.” Doch niemand hatte bei ihm je Besuch gesehen. Er hatte keine Verwandten und auch keine engeren Freunde.
“Dein Besucher” fragte die Schwester, “wann kommt der denn?”
“Jeden Mittag um zwölf. Er tritt ein, steht am Fußende meines Bettes und sagt: ,Johannes, hier ist Jesus’.”
Superintendentin Katharina Henking Sie würdigte in ihrer Ansprache seine 40 Jährige Tätigkeit als Pastor in Ostfriesland, Engelbostel und Osnabrück und zuletzt im Leinebergland.
Sie berichtete von der ersten Begegnung: Er füllte den Türrahmen aus und er machte gleich klar "Podszus" mit "S" und "Z".
Dann kam der entscheidende Augenblick:
Pastor Podszus trat vor und wurde entpflichtet und er erhielt den Segen. Ab diesem Augenblick ist er Pastor i.R.
Lesungen und Fürbitten wurden von Ehrenamtlichen und Pastor Röser-Israel vorgetragen.
Nach 90 Minuten endete der Gottesdienst und Petra Woscholski führte durch die lange Liste der Grußredner aus Kirche, Politik, Schule und Gemeinde.
Währenddessen wurde Getränke verteilt, da die Sonne doch schon ihre Kraft entfaltete.
Teamer aus Duingen dankten Pastor Podszus und wünschten ihm alles Gute. Die Coppengräver Konfirmanden hatten ein Geschenk vorbereitet, welches Petra Woscholski übergab. Die Schulleiterin Frau Andreas hatte Kinder vom KinderBibelTag mitgebracht und Pastor Podszus spielte noch einmal das Lied: "Vom Anfang bis zum Ende", welches mit Bewegung der Arme begleitet wird. Die Zuschauer machten ebenfalls mit.
Gegen 17 Uhr endete eine lange und heiße Verabschiedung. Viele haben trotz Sonne bis zum Ende durchgehalten.
Dann begann für einige Helfer noch die Abbauphase und die Nachbereitungen, die für einige erst am Sonntag endeten. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer am Himmelfahrtstag und diejenigen, die teilweise schon Monate vorher mit den Planungen begannen und im Einzelfall über 80 Stunden Vorbereitungszeit investierten, wäre ein solche gelungene Veranstaltung nicht möglich gewesen.
Vielen Dank allen Helfern!
Wenn Sie Spaß an abwechslungsreichen Aufgaben haben, gern in einem kreativen Team arbeiten und auch ehrenamtlich tätig sein wollen, sind sie herzlich bei uns willkommen.
Kontakt: Petra Woscholski 05185-957078
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