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Hoffnungsbrief Nr. 8

Eingang: 13.05.2020, Veröffentlicht: 13.05.2020

Hoffnungsbrief Nr. 8
Foto: Lothar Podszus / pixabay


Liebe Gemeinde,

wieder hat der kommende Sonntag einen lateinischen Namen: “Rogate”, das heißt: “Betet”. Mit anderen Worten: wir werden zum Beten aufgefordert, vielleicht darf ich auch sagen: Wir werden zum Beten ermuntert und ermutigt. Auch, wenn wir das Beten irgendwie verlernt haben wie eine fremde Sprache, die wir in all den Jahren unseres Lebens nicht gepflegt haben.

Andererseits lautet die gute Nachricht: Was wir verlernt haben, können wir auch wieder lernen, “wieder-holen”, neu einüben.

Blättern Sie doch einmal in unserem Evangelischen Gesangbuch! Ab Nr. 814 finden Sie dort großartige Gebete, die unserem Seufzen und Stammeln Worte verleihen. Angefangen von kurzen Gebetsrufen wie “Herr, erbarme dich!” über Luthers Morgensegen (bei dem wir auch als evangelische Christen ermutigt werden, uns zu bekreuzigen...) bis hin zu sehr schönen, kraftvoll formulierten Gebeten für die unterschiedlichsten Anliegen und Situationen. Es gibt dort Gebete für Freud und Leid, für das Geborenwerden und das Sterben, aber auch Gebete für jeden einzelnen Tag der Woche. Sie werden staunen, wie gut es tut, solche Gebete immer wieder zu lesen und sie dabei zu verinnerlichen.

Und vielleicht geschieht es bei solchem “Huckepackbeten” dann ganz von alleine, dass Sie selber anfangen, freie Worte zu formulieren, so wie Ihnen nun mal ums Herz ist.
Für mich ist die schönste Beschreibung des Betens diese: “Beten heiß, Gott unser Herz ausschütten...” mit allem was da drinnen ist. Wir dürfen ihm unsere Traurigkeit, unseren Kummer, unseren Schmerz und unsere Sorge klagen. Aber wir dürfen ihm auch unsere Freude zum Ausdruck bringen, unseren Dank, unser Glücksgefühl, das uns manchmal urplötzlich überfällt, wie ein Sonnenstrahl, der durch die Wolken dringt.

Und lassen Sie uns beim Beten auch die Fürbitte nicht vergessen. In Zeiten, in denen das Reisen immer noch untersagt ist, dürfen wir im Gebet die ganze Welt bereisen - angefangen von unseren Lieben und Liebsten bis hin zu denen, die in diesen schwierigen Zeiten Verantwortung tragen.

Im Gebet bleiben Menschen miteinander verbunden, auch wenn ihre Wege auseinander gehen. Bleiben Sie behütet und Gott befohlen, und vergessen Sie nicht: Über allem Beten steht die größte aller Bitten: “Dein Wille geschehen, wie im Himmel, so auf Erden!”

In herzlicher Verbundenheit,

Ihr Pastor
Lothar Podszus
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