Füreinander da sein
Drei Engel machen Musik. Einer bläst auf einer Schalmei, der zweite spielt auf der Gambe, die einem Cello ähnelt. Und der dritte zupft die Saiten einer Harfe. Fröhlich sehen die Engel aus, ja, fast beschwingt. Leicht und virtuos scheint ihnen die Musik von der Hand zu gehen. Und das, obwohl sie nicht, wie man erwarten würde, mit der rechten Hand spielen. Nein, die Engel spielen mit links.
Miteinander zu musizieren, scheint ihnen Freude zu machen. Sie hören aufeinander, nehmen die Töne des anderen auf und spinnen sie weiter, sie inspirieren und beflügeln sich gegenseitig. Und so erklingt eine Musik, die weit hinaus über das reicht, was einer alleine machen könnte. Zu sehen sind diese drei Engel in der Klosterkirche zu Drübeck am Harzrand. Der Holzbildhauer Dieter Schröder aus Osnabrück hat sie erschaffen. Für mich sind sie ein Bild, wie wir einander dienen könnten, jede und jeder mit der eigenen Gabe:
Ich bringe die Gabe ein, die mir geschenkt ist und trage meine persönliche Note ein ins gemeinsame Spiel. Sich aufeinander einzustimmen, einander zu verstehen und miteinander zu üben, ist manchmal mühsam und gar nicht so leicht.
Aber dann gibt es diese Momente, in denen es gelingt. Da passt alles zusammen und geht leicht, wie mit links. Die Töne verschmelzen, die Musik geht hinaus über uns selber. Als würden ihr Flügel wachsen, auf denen wir einen Moment lang schweben dürfen. Himmlisch schön.
Tina Willms
Bleiben Sie behütet
Petra Woscholski
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